Überblick
Menschen und andere Tiere fühlen sich von auffälligen Mahlzeiten und Objekten magisch angezogen. Doch bedeutet größer immer besser? Diese Frage stellt sich insbesondere im Kontext von Junk Food und sogenannten Überreizen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die evolutionären Ursprünge dieser Neigung, die Verbindung zwischen dem Gehirn und Überreizen sowie die negativen Auswirkungen dieser Überreize auf unsere modernen Instinkte.
Junk Food und Überreize
Unsere Instinkte sind tief in der Jäger-und-Sammler-Vergangenheit verwurzelt. Auch wenn wir heute leichteren Zugang zu Nahrung haben, ist unsere Zunge und unser Gehirn davon unbeeindruckt. Der Drang, so viel Fett, Zucker und Salz wie möglich zu konsumieren, stammt aus der Zeit, als Nahrungssicherheit keine Selbstverständlichkeit war. Dieser Drang manifestiert sich nicht nur in Bezug auf Junk Food, sondern auch durch Überreize, die als "supernormale Stimuli" bezeichnet werden.
Supernormale Stimuli im Alltag
Der Begriff "supernormale Stimuli" bezieht sich auf Reize, die eine stärkere Reaktion hervorrufen als der ursprüngliche Reiz, für den der ursprüngliche Mechanismus entwickelt wurde. Beispiele dafür finden sich überall, von geschminkten Gesichtern bis zu überdimensionalen Stofftieren. Die Kunst im Laufe der Geschichte hat ebenfalls mit übertriebenen Darstellungen gearbeitet, wie die 30.000 Jahre alte "Venus von Willendorf" zeigt. Heutzutage sehen wir ähnliche Überreize in retuschierten Bildern und plastischen Operationen.
Die Anziehungskraft des Gehirns auf Überreize
Die Entscheidung, Junk Food zu konsumieren, erhöht die Menge eines bestimmten Neurotransmitters namens Dopamin im Gehirn. Dopamin ist mit Belohnung und Vergnügen verbunden. Wenn wir eine "belohnende Aktivität" abschließen, setzt das Gehirn Dopamin frei, das uns ein angenehmes Gefühl vermittelt. Essen wir "extra belohnendes" Junk Food anstelle von weniger angenehmer Nahrung, neigen wir dazu, süchtig danach zu werden. Dies führt dazu, dass unser Gehirn gegenüber normalen Reizen weniger empfänglich wird.
Die Schattenseiten
Nicht nur bei Süßigkeiten, sondern auch bei anderen Überreizen wie Drogen, Pornografie, sozialen Medien und Videospielen werden verstärkte Belohnungen erzielt, die zu einer Sucht führen können. Überreize können ursprüngliche Überlebensinstinkte umleiten und manipulieren, was zu negativen Auswirkungen wie Fettleibigkeit, zwanghaftem Verhalten und sogar Terrorismus führen kann. Es ist wichtig, sich dieser Tendenz bewusst zu sein und bewusst mit manipulativen Signalen umzugehen.
Fazit: Größer bedeutet nicht immer besser
Trotz unserer hochentwickelten Wahrnehmungsfähigkeiten sind Menschen empfindlich gegenüber ungewöhnlichen oder überdimensionalen Reizen. Sich von diesen falschen Signalen verleiten zu lassen, kann zu Verhaltenssüchten führen, die unsere Zeit und Energie aufzehren. Es ist daher sicher zu sagen, dass größer nicht immer besser ist. Ein bewusstes Verständnis dieser Überreize kann dazu beitragen, ihre negativen Auswirkungen zu minimieren.
Referenzen:
- Hendlin, Y. H. (2018, 21. November). I Am a Fake Loop: the Effects of Advertising-Based Artificial Selection. Biosemiotics. Springer Science and Business Media LLC.
- Arias-Carrión, O., Stamelou, M., Murillo-Rodríguez, E., Menéndez-González, M., & Pöppel, E. (2010). Dopaminergic reward system: a short integrative review. International Archives of Medicine. Springer Science and Business Media LLC.
- Barrett D. (2010). Supernormal Stimuli: How Primal Urges Overran Their Evolutionary Purpose. W. W. Norton
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